Über die grüne Grenze in die Oberpfalz

In südwestlicher Richtung verlasse ich Pilsen, sehr rasch ist man raus aus der Stadt. Erwartungsgemäss gibt es kaum Radstreifen, geschweige denn Radwege, doch zum Glück ist das Verkehrsaufkommen tief. In Chlumčany passiere ich das grosse Produktionswerk der österreichisch-tschechischen Keramikplatten-Marke JAKO. Mit jeder Welle die ich meistere wird der Ausblick an den Horizont spannender, die Berge höher. Von einer unbewaldeten Anhöhe habe ich den Blick in den Bayrischen Wald und erkenne (Peakfinder App sei Dank) den Grossen Arber (1455 Meter), den höchsten Berg des Bayrischen Waldes, zur linken. Zur rechten, den Schwarzkopf / Cherchov, noch auf Tschechischem Boden liegend (1042 Meter), der höchste Berg des Oberpfälzer Waldes. Genau dazwischen durch geht meine Route, durch die Cham-Further Senke. Somit kann ich mit minimalsten Höhenmetern die beiden Gebirgszüge durchqueren, der höchste Punkt meiner heutigen Route liegt bloss auf 500 Meter über Meer. Ab der Ortschaft Kout wird die Strasse dann immer schlecher, bzw. sie geht in eine teils anspruchsvolle Gravelstrasse über (der Überlandstrasse folgend wäre sicher schneller gewesen). Einige sehr grosse Pfützen über die gesamte Wegesbreite zwingen mich dann sogar, das Rad während rund 200 Metern zu schieben. Bei Maxov traversiere ich in einem Wald die grüne Grenze zwischen Tschechien und Deutschland. Auf der deutschen Seite gehts dann wieder über bessere Wege, leicht abfallend, nach Fürth im Wald. Ein heftiger Gewitterschauer zwingt mich hier zu einer 30 Minütigen Untersteh-Pause. Danach radle ich mit kräftigem Rückenwind unterstützt auf dem Chambtal-Radweg in mein heutiges Tagesziel zur Kreisstadt Cham in der Oberpfalz.

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