Innabwärts nach Oberösterreich

Am frühen morgen regnet es noch, hört jedoch bald auf und ich kann kurz nach 9 Uhr bei 19 Grad losfahren. Da der Inn ausgedehnte Mäander dreht in diesem Abschnitt fahre ich etwas zurückversetzt im Hinterland. Auf den ersten Kilometern sind einige Höhemeter zu bewältigen, nach einer Stunde sind es immerhin schon 300 Hm. Es geht durch dünn besiedeltes bayrisches Landwirtschaftsgebiet und Wälder, bis auf knapp 600 Meter über Meer. Die Nebensträsschen sind sehr wenig befahren an diesem Sonntagmorgen und ich komme gut voran. Ich traversiere das Flüsschen Alz und erreiche um die Mittagszeit die Kreisstadt Altötting (Autozeichen: AÖ), wo ich einen kurzen Spezi-Stop einlege. Inzwischen hat es vollständig aufgeklart und ist sehr warm geworden. Bei Marktl (Geburtsort von Papst Benedikt XVI) traversiere ich auf die Nordseite des Inns und nehme in der Folge die Radroute Innterrassenweg, ebenfalls etwas zurückversetzt, dafür Kilometer sparend Richtung Osten. Bei Simbach am Inn geht es über die Innbrücke nach Österreich ins Städtchen Braunau am Inn, bekannt als Geburtsort von Hitler. Hier mache ich einen Verpflegungshalt und esse ein Brötchen. Der Inn ist hier wieder Grenzfluss. Weiter fahre ich zuerst südlich (Österreich), später wieder nördlich des Flusses (Deutschland). Die letzten 35 Kilometer der Etappe geht es alles auf dem Inn Hochwasserdamm, auf Naturstrasse, entlang von endlosen Schilf- und Auenlandschaften. Irgendwo entdecke ich einen Neuntöter (Vogelart) und später überrasche ich eine Gruppe von schwarz-weissen Vögeln, vermutlich Austernfischer. Da mein Getränkevorrat zur Neige geht, gibts einen abermaligen Spezi- und Wasserstop bei Eggfing. Nach 131 Kilometern und 800 Höhenmetern rolle ich ins wunderschöne Barok-Städtchen Schärding (Oberösterreich) ein.

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