Beim Aufstehen höre ich von draussen Regen, der sich jedoch nur als kurzer Schauer herausstellt. Hier in Tangermünde scheint ein kleines Zentrum von Touren-Radler zu sein, viele Wochenend-Ausflügler per Rad sind überall auszumachen, die Radfahrer sind definitiv in der Mehrheit im Hotel. Da es gestern auch eher kühl war, halte ich erstmals Armlinge und Gilet griffbereit, welche ich denn auch wenige Minuten nach der Abfahrt montiere. Es geht wieder wunderschön auf oder neben dem Hochwasserdeich der Elbe entlang durch Naturschutzgebiete. Graugänse sehe ich, Schwalben umkreisen mich, die Goldammer höre ich nur. Bei Kehnert kreuzt eine weitere, kurze Schauerfront meinen Weg, ich entscheide mich für einen vorzeitigen Mittagshalt in einer Bushaltestelle. Eine gute halbe Stunde später gehts weiter, die Strassen sind dank dem kräftigen Wind bereits wieder trocken. Ich erblicke am Horizont eine eigenartige weissliche Erhebung. Es ist der Kalimanscharo, ein künstlicher Berg aus Aushubmaterial des riesigen Salz- und Kalibergwerkes Zielitz, auf den Berg kann man sogar Bergtouren machen (https://www.elberadweg.de/Poi/kalimandscharo-zielitz/). Der Berg ist bereits ca. 200 Meter hoch, es ist angeblich die höchste Erhebung zwischen Magdeburg und der Ostsee. Kurze Zeit später ein nächstes spektakulärer Bauwerk: Die Schleuse Hohenwarthe, welche Elbe mit einem Kanal zur Havel verbindet, sie überwindet 19 Höhenmeter (mein Radcomputer erkennt die Steigung sogar als Strava-Segment). Hier befindet sich ein wichtiges Wasserstrassenkreuz. Wenig später passiert der höher gelegene Teil des Kanals als Brücke die Elbe. Danach gehts im Zickzack-Kurs nach Magdeburg, teils mit kräftigem Gegenwind. Im Zentrum im Café „Alt Magdeburg“ stärke ich mich mit Kartoffelsalat und Wiener nach der regionalen „Börde“ Art. Danach noch eine Stunde Weiterfahrt nach Schönebeck (nun gegen Osten, somit mit Rückenwind), wo ich wiederum aufgrund eines Tipps eines freundlichen Einheimischen im Quartier „Weltrad“ Etappenhalt mache.