Zickzack-Fahrt nach Sassnitz auf Rügen

Am heutigen Tag steht eine lange Etappe nach Sassnitz auf der Insel Rügen an. Wir folgen dem Radweg mehr oder weniger entlang der Küste und passieren die Stadt Greifswald, wo wir die Wasservorräte auffüllen. Weiter geht’s auf der alten Stralsunder Strasse (recht viel Kopfsteinpflaster, allerdings in guter Qualität) bis Reinberg, wo wir rechts Richtung Stahlbrode abbiegen. Hier nehmen wir die Fähre nach Rügen. Nachdem der anfänglich gute Radweg an einer Kreuzung aufhört, und wir der seltsamen Velobeschilderung auf Rügen folgen, beginnen die Probleme. Wir absolvieren ruppige Feldwege, teils erdige Trails durch Wälder oder uralte holprige Betonplattenwege aus DDR-Zeiten. Irgendwie kämpfen wir uns im chaotischen Zickzack-Kurs auf unverständlich signalisierten „Radwegen“ an die Ostküste Rügens durch, wo wir die Prora-Blockstadt besuchen. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges gigantisches Tourismusprojekt des Nazi-Regimes, welches zwischen 1936 und 1939 gebaut worden war und aus 8 baugleichen 6-geschossigen Blocks zu je 550 Meter Länge bestand (Gesamtlänge ca 4.5 km!). Darin sollten gemäss den Plänen des Nazi-Regimes 20’000 Leute gleichzeitig in baugleichen Zimmern (alle mit Meerblick!) Urlaub machen können. Teils befinden sich die Blocks in baufälligem Originalzustand, teils wurden sie in Ferienwohnungen umgebaut, zudem gibt es in einem Trakt ein Hotel und in einem Seitenblock ein Diskothek. Im Hotel in Sassnitz treffen wir erst nach 18 Uhr ein.

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