Schwierige Zeiten in NYC

Heute sind Busse und das reduziert verfügbare Subway Netz gratis. Zuerst mach ich mich auf den Weg an den Hudson River. Dort sehe ich, dass der Space Shuttle Pavillon auf der USS Intrepid auch durch den Sturm komplett zerstört und zerfetzt wurde (siehe Foto Gallery). Wurde in den News nie gemeldet. Am Pier steige ich einen Bus und fahre Richtung Downtown, denn ich möchte die High Line, ein langgezogener Park auf einem ehemaligen Bahntrasse, besuchen. Je weiter ich nach Lower Manhattan reinkomme, umso schlimmer die Situation: Der Stadtteil ist weiterhin ohne Strom, keine Ampel funktioniert, überall werden Gebäude ausgepumpt, überall angespülter Sand und Schmutz, Blätter/Zweige, mit Ventilatoren werden Gebäude getrocknet. Beim nördlichen Zugang zur High Line erfahre ich, dass das Gelände infolge Sturmschäden bis auf weiteres geschlossen ist. Ich entscheide, nicht weiter nach Lower Manhattan vorzudringen, denn hier ist die Situation wirklich schlimm. Ich setzte mich in einen Bus der in die andere Richtung nach Norden fährt und fahre bis zum Riverside State Park, wo ich einen Spaziergang mache. Von hier hab ich eine schöne Aussicht auf die eindrückliche George Washington Brücke. Später in einem Laden kaufe ich ein Getränk, ich hab den Eindruck dass in diesem Stadtteil (Harlem/Manhattanville) Spanisch die primäre Sprache ist. Kann nun auch Nachvollziehen, weshalb Mayor Bloomberg seine Medienkonferenzen auch in Spanischer Sprache abhält. Später fahre ich wieder südwärts und mache einen Zwischenstop in Upper West Side. Hier herrscht wieder ein ganz anderes (fast europäisches) Stadtbild. Im Lincoln Park hat es massive Sturmschäden (entwurzelte Bäume). Im Cafe/Bistro „Gastronomie“ mache ich Mitte Nachmittag Mittaghalt und kann dabei online gehen und erfahre, dass mein frühester Rückflug erst am 4. November möglich sein wird. Bei einem Spaziergang entdecke ich einige interessante kleine Läden (Bicycle Renaissance) und später ein Wahl-Büro der Demokraten, wo ich einige Obama-Buttons / Sticker kaufe. Mit der U-Bahn fahr ich zurück in die 42 Street. Am Abend im TV erfährt man schlimme Geschichten von Schicksalen, v.a. aus einigen Stadteilen wie Staten Island (hier wurden 2 Knaben die seit Montagabend vermisst tot aufgefunden, sie wurden von den Wassermassen weggeschwemmt als sie mit der Mutter auf der Flucht vor der Sturmflut waren). Zudem warten hier Leute immer noch verzweifelt auf Hilfe, viele fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen („Bloomberg kümmere sich nur um Manhattan“). Zudem gibt es eine Benzinknappheit, die wenigen Tankstellen die noch „Gas“ haben, haben teils Schlangen/Wartezeiten von zwei Stunden. Es gibt Stadtteile in denen es weit und breit kein Benzin mehr gibt! Zudem gibt es ein Problem wegen dem Marathon: Viele New Yorker aus Lower Manhattan sind in Hotels eingezogen, zudem kommen fürs Wochenende viele Marathon-Teilnehmer, womit Hotels ziemlich restlos ausgebucht sein sollen. Ich selber weiss auch noch nicht, wo ich morgen Abend schlafen werde, da mein Hotel mir signalisiert hat, dass sie ab Freitag ausgebucht sind. Obwohl ich den Marathon gerne sehen würde, wäre ich nicht überrascht, wenn der Event angesichts der steigenden Kritik noch abgesagt wird.