Südwärts Richtung Sahara

Wir verlassen N’Kob bei angenehm milden Temperaturen und erneut schönstem Wetter auf Gravelstrecken (Trails) durch teils fast parkähnlich idyllische Palmenhaine. Die Pfade sind jedoch tückisch, nebst Geröll und Sand kommt eine weitere Problematik dazu: Es hat viele kleine Pflanzen mit Dornen, dies wird den Schlauch-Reifen eines Teilnehmers gleich 2x zum Verhängnis. Bald steigt es moderat an auf einen Sattel/Übergang in eine weitere Canyon ähnliche Region. Je eine Gruppe mit Allradfahrzeugen aus Spanien bzw. Frankreich kreuzt uns. Etwas später erreichen wir eine Stelle, wo mit Gas betriebene Pumpmaschinen Wasser aus dem Grundwasserfluss pumpen. Hier wachsen Melonen und Henna (Farbstoff). Ein Bauer / Einheimischer offeriert unserer Gruppe spontan einen marokanischen Tee, im Schatten eines sehr einsamen Baumes. Wir erfahren dass der Grundwasserspiegel in den letzten Monaten hier um 150 Meter gestiegen ist, dank der grosszügigen Niederschläge die Marokko jüngst erhalten hat. Zuvor gab es teils jahrelange Trockenheit.

Nach einer weiteren vorzüglichen Mittagsrast (im Feld auf Gaskochern zubereitet von unserem Spitzenkoch Aziz) geht es längere Zeit (22 km) auf einer sehr guten, flachen Strasse, welche quasi kein Verkehr hat. In Targ Ellil erreichen wir die Palmengebiete wieder. Weitere 2x werden wir unfreiwillig gestoppt infolge Reifendefekt,  erneut des gleichen Teilnehmers. Nachdem die ganze Gruppe in den ersten 3 Tagen keinen einzigen Defekt erfuhr, erlitten wir heute gleich 4x einen platten Reifen. Es ist ziemlich offensichtlich dass die Mietbikes mit Schlauchlos-Reifen in dieser Gegend mit vielen dornigen Pflanzen eindeutig im Vorteil sind, die Pannenquote ist viel tiefer bei schlauchlos. Nach einem weiteren Gravelabschnitt auf staubig-sandigen Wegen durch Palmenwälder und Dörfer erreichen wir unser Hotel am Nordende von Zagora, nach 81 Kilometern. Zagora ist eine Stadt auf ca. 750 Meter über Meer (der tiefste Punkt auf unserer Tour) und bekannt als letzte Station auf dem Karavanenweg vor der Sahara, genau gesagt nach Timbuktu (Mali) am Südende der Sahara. Früher dauerte diese Traverse mit den Kamelen 52 Tage.

Etappe 5: N’Kob – Zagora (81 km / 502 Hm)

Fotoimpressionen Etappe 5

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert